DIWG veröffentlicht “Trendreport Lebensmitteldiscounter 2020”

In Zeiten historisch niedriger Zinsen hat die Im­mobilie als Anlageform nach wie vor große Be­deutung. Zwar haben mittlerweile auch die Ren­diten für Immobilieninvestments einen neuen Tiefstand erreicht, sie liegen aber immer noch deutlich höher als bei klassischen Geldanlagen. Zudem sind die Finanzierungskonditionen eben­falls attraktiv und gleichen die aktuell hohen Prei­se für Einzelhandelsimmobilien zumindest teil­weise wieder aus. Während die Corona-Krise bei einigen Assetklassen zu einem spürbaren Preis­rückgang und Anstieg der Renditen geführt hat, sind bei Fachmärkten oder Fachmarktzentren mit einem Mieter oder Ankermieter aus dem Le­bensmittelbereich bislang keine Preisrückgänge zu verzeichnen. Solange die EZB zudem an der Niedrigzinspolitik festhält, gehen wir von einer wei­terhin stabilen oder sogar anziehenden Nachfra­ge nach Investment in entsprechende Einzelhan­delsimmobilien aus. Hierdurch dürfte der Druck auf die Renditen weiter zunehmen, so dass mit einem weiterhin leichten, aber kontinuierlichen Rückgang zu rechnen ist.

Trotz der Preissensibili­tät der Kunden gewinnen auch bei Discountern die Themen Ladengestaltung, Frischeprodukte sowie Markenartikel zunehmend an Bedeutung und führen dazu, dass die Unterschiede zwischen Lebensmittel-Vollsortimentern und Discountern geringer werden. Aldi, Lidl & Co. haben sich längst vom Prinzip des spartanischen Hard-Discounters verabschiedet und machen damit Platz für neue Konzepte, die den ursprünglichen Discount-Ge­danken aus den 1960er Jahren mit reduziertem Angebot und sehr einfachen Läden wieder auf­greifen.

Ob die etablierten Anbieter selbst in die­se neu geschaffene Nische einsteigen oder das Feld anderen Anbietern überlassen bleibt abzu­warten. Das Thema E-Commerce wurde bislang von den Discountern eher stiefmütterlich behan­delt. Hier besteht noch größerer Nachholbedarf als bei den Lebensmittel-Vollsortimentern, ins­besondere wenn Anbieter wie Amazon Fresh ihre Dienste flächendeckend in Deutschland einfüh­ren. Bislang beschränkt sich das Angebot noch auf wenige Regionen.

Den Trendreport als Pdf finden Sie hier (9 MB).